Juden im Königreich Württemberg des 19. Jahrhunderts: Einblicke durch eine Horkheimer Quelle
Auch im neu entstandenen Königreich Württemberg wurden Juden in der ersten Hälfte des 19. Jh. ins Visier der Verwaltung genommen, um sie zu württembergischen Untertanen und „nützlichen Staatsbürgern“ zu formen. Mit dem „Erziehungsgesetz“ von 1828 sollten Juden, vom Schutzverhältnis befreit, nicht nur feststehende Familiennamen annehmen, bei Rechtsgeschäften die deutsche Sprache verwenden oder einer staatlich organisierten Kirchengemeinde angehören, sondern auch einen „ordentlichen“ Beruf erlernen, um den sog. „Schacherhandel“ zu bekämpfen. Juden sollten auf diese Weise allmählich zu gleichberechtigten Bürgern des Staates werden. Welche Verwaltungs- und Kontrollwerkzeuge der Staat dabei verwendete, wird der Vortrag anhand eines Verzeichnisses aus Horkheim zeigen, in dem die Fortschritte der Horkheimer jüdischen Jugendlichen über Jahrzehnte akribisch von Horkheimer Schultheißen aufgezeichnet wurden, um sie regelmäßig dem Oberamt zu melden. Einige der im Verzeichnis erwähnten Jungen nutzten ihre Chance und bildeten später die bürgerliche Elite Heilbronns.
Status:
Kursnr.: X103A152
Beginn: Di., 03.06.2025, 18:00 - 19:30 Uhr
Dauer: 1
Kursort: vhs, Deutschhof, Raum 126
Gebühr: 0,00 €
Kirchbrunnenstr. 12
74072 Heilbronn
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